Mitgliedergewinnung

Dass die Mitgliedergewinnung für Vereine zunehmend schwierig wird, ist weit bekannt. Der Gesellschaftswandel und die Art, wie sich die Menschen und insbesondere die junge Generation engagieren möchte, zwingen Vereine und dabei auch Jugendparlamente dazu, ihre Organisationen, Strukturen und Aktivitäten zu überdenken. Nichtsdestotrotz sind Jugendparlamente solchen externen Einflussfaktoren nicht ausgeliefert. Zwar kann ein Jupa nicht ändern, wie die Gesellschaft sich insgesamt verändert, doch können Massnahmen ergriffen werden, um den Anliegen der neuen Generation gerecht zu werden. 

Am Sommeraustausch stellte sich heraus, dass Jupas nicht zwingend mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen haben. Die meist genannten Herausforderungen, mit welchen die Jupas zu kämpfen haben, sind..

Das Interesse der Jugendlichen wecken: Den Jugendlichen ist meistens nicht klar, was ein Jupa macht und dass ein solches Engagement Spass machen kann. 

Nicht genügende finanzielle oder persönliche Ressourcen: In vielen Fällen haben Jupas nicht genügend personelle und finanzielle Ressourcen, um Projekte oder Veranstaltungen umzusetzen und so die Jungen auch zu erreichen.

Jugendliche für Projekte und Aktionen der Jupas zu begeistern: Wenige Jugendliche wollen sich heute noch langfristig für eine Sache engagieren und verbinden ein solches Engagement mit viel Zeit- und Arbeitsaufwand. Die Zeit ist knapp, die Hobbyliste lang und die Begeisterung, in einem Jupa aktiv zu werden, hält sich entsprechend in Grenzen.

Die eigenen Mitglieder bleiben nicht lange aktiv: Viele Mitglieder treten nach wenigen Monaten oder einem Jahr bereits aus dem Jupa aus.

Wie sich beim Austausch unter den JupalerInnen  herausgestellt hat, liegen der Problematik unterschiedliche Ursachen zugrunde.

Die aufgeführten Herausforderungen können aus verschiedenen Ursachen erfolgt sein. 

  • Interesse: Besonders bei der heutigen jungen Generation, die meist schwer beschäftigt scheint, ist es schwierig abzuschätzen, was deren Bedürfnisse sind und wie sehr sie ihren Pflichten nachgehen. 
  • Nicht vorhandene Ressourcen: Viele Jupas sind der Meinung, dass sie von den Kantonen und den Gemeinden nicht die nötige finanzielle Unterstützung erhalten, um gute Aktionen zu organisieren und somit Mitglieder zu gewinnen. Ebenfalls denken kleinere Jupas, dass sie im Vergleich zu den Kantonalen Jupas und den Grossstadt Jupas einen Nachteil bei den Kantonen und Gemeinden aufgrund der Bekanntheit haben. 
  • Jugendliche begeistern: Viele jugendliche sind an der Politik oder politischen Themen interessiert. Das haben die neusten Umfragen deutlich gezeigt. Ebenfalls haben diese Umfragen aber auch gezeigt, dass die jugendlichen an Engagements, wie in einem Jupa, nicht gross interessiert sind. Diese gilt es für sich zu gewinnen. Mitglieder des Jupas versuchen zu halten, nicht das diese nach einem oder zwei Jahren schon wieder aus dem Jupa austreten.
  • Zusammenarbeit zwischen Organisationen: Meist haben die Gemeinden verschiedene Vereine oder Jugendorganisationen, welche keine Probleme haben die jugendlichen für sich zu gewinnen. Ebenfalls können aus Sicht der JupalerInnen die Zusammenarbeit mit den Schulen und anderen Institutionen noch verbessert werden 

Interesse: Das Interesse der jugendlichen an der Politik mit verschiedenen interessanten Aktionen in der Gemeinde oder dem Einzugsgebiet steigern. Aktionen, die den jugendlichen spass machen und zeigen, dass ein Jupa keinesfalls nur «langweilig» über Politik diskutiert. Zukunftssitzungen veranstalten, wie können wir die jugendlichen, welche sich ja für die Politik interessieren in ein Jupa holen? 

Nicht vorhandene Ressourcen: Mit den zuständigen Behörden besser zusammenarbeiten zu können, damit bessere Voraussetzungen geschaffen werden, um Lobbyarbeit zu betreiben, mehr Ressourcen und Unterstützung zur Rekrutierung von Mitgliedern zur Verfügung stehen.

Jugendliche begeistern: Auf die verschiedenen Vorteile von Mitgliedern eines Jupas hinzuweisen, vor allem im beruflichen Leben und als Erfahrung, die man in seinem Lebenslauf gut gebrauchen kann. Ebenfalls sollen die verschiedenen anderen Vorteile hervorgehoben werden, wie der Gemeinschaftsgedanke. Denn über 60% der aktiven JupalerInnen geben laut unseren neusten Informationen als Ziel an, gemeinsam mit anderen jugendlichen etwas zu bewegen und für die Jugend zu bewirken.

Zusammenarbeit zwischen den Organisationen: Unter den Jugendorganisationen ein besseres Zusammenspiel finden, ebenfalls zwischen den Jupas und den Schulen, damit diese voneinander profitieren können.Eventuell mit Schulen in gewissen Fächern ein Zeitfenster reservieren lassen, in dem sich die Jupas und ihre Arbeit vorstellen können.

Weitere Informationen und Lösungen zum Thema "Mitgliedergewinnung" und anderen interessanten Themen findest du in unserer Beratungsbroschüre.

Mai 2019 - Sabrina Althaus, Mitarbeiterin Support/Ausbildung Jugendparlamente Deutschschweiz